Schalttag 2024

Wälder beschwingen unser Leben

Appenzeller Wälder

Mit 7’700 Hektaren ist ein Drittel der Fläche von Appenzell Ausserrhoden bewaldet. In Appenzell Innerrhoden belegt der Wald mit 4’900 Hektaren mehr als ein Viertel der Fläche. In diesen Appenzeller Wälder (AR und AI) wachsen täglich gegen 300 Kubikmeter Holz, was einem Würfel mit 6.5 Meter Kantenlänge entspricht. Davon sind rund drei Vier-tel Nadelholz und ein Viertel Laubholz. In Schweizer Wäldern wachsen pro Tag über 28’000 Kubikmeter Holz nach, ein Würfel mit 30 Meter Kantenlänge.  
Auf mehr als der Hälfte seiner Fläche schützt der Appenzeller Wald Menschen und Infra-strukturen vor Naturgefahren wie Steinschlag und Rutschungen. Und auch am Schalttag schützen Wälder vor Naturgefahren. So erbringen sie, gemäss „WaldSchweiz“, dem Ver-band der Waldeigentümer, an diesem zusätzlichen Tag schweizweit eine Schutzleistung in der Höhe von 11 Millionen Franken.

Bäume sind grüne Lungen

Der Schweizer Wald filtert pro Tag bis zu 200’000 Tonnen Staub und Russ, die Appenzeller Wälder rund 2‘000 Tonnen. Bäume nehmen über Blätter oder Nadeln Staub aus der Luft auf. Mit den Niederschlägen fliesst der gesammelte Staub in den Boden. Waldluft enthält bis tausendmal weniger Schmutzpartikel als Stadtluft. Nadelbäume bilden ganzjährig eine sehr grosse Blattoberfläche und filtern daher effektiver als Laubbäume. Bäume und Sträucher nehmen bei der Photosynthese Kohlendioxyd (CO2) aus der Atmosphäre auf und lagern es in Form von Kohlenstoff im Pflanzenkörper, grösstenteils im Holz ein. Appenzeller Wälder binden täglich beim Holzwachstum rund 300 Tonnen CO2. Das entspricht in etwa der täglichen CO2-Emmission von 9‘000 Personen oder einem Achtel der Appenzeller Bevölkerung. Gleichzeitig geben Bäume und Sträucher einen Teil des gebildeten Sauerstoffs (O2) an die Luft ab. So produziert ein 20 Meter hoher Baum täglich rund 10’000 Liter Sauerstoff, was für fünf bis zehn Menschen reicht. Appenzeller Wälder geben täglich so viel Sauerstoff ab, wie rund 30‘000 Menschen zum Atmen benötigen. Ohne diesen Prozess der Photosynthese könnten wir nicht leben.

Wälder befeuchten und filtern

Besonders an warmen Tagen geniesst man das feuchtere Waldklima. Appenzeller Wälder verdunsten pro Tag rund 15‘000 Liter Wasser. Vom Boden nehmen die Bäume über die Feinwurzeln Wasser mit darin gelösten Nährstoffen auf und transportieren es zu Blättern und Nadeln. Die Nährstoffe ernähren den Baum und das Wasser verdunstet über die Krone. Diesen Prozess nennt man Transpiration. Der Waldboden speichert und filtert Niederschlagswasser, das sauber gereinigt in Quellen oder dem Grundwasser gefasst wird. So filtert der Schweizer Wald, gemäss „Wald-Schweiz“, pro Tag 10 Millionen Liter Trinkwasser und spart so bis zu 200’000 Franken an Aufbereitungskosten. Das am Schalttag gereinigte Trinkwasser reicht für rund 35'000 Personen.

Wälder bieten Erholung

Im Wald joggen, spazieren oder velofahren bietet einen wohltuenden Ausgleich zum All-tag. Die Ruhe, der würzige Duft, schattenspendende Bäume, die erfrischende Luft, das Zwitschern der Vögel oder das Beobachten einer Hasenfamilie – ein Genuss für Körper und Geist. Waldbäume schütten Heilstoffe, sogenannte Phytonzide aus, die wir durch un-sere Atemwege aufnehmen. Baumrinden verströmen zudem ätherische Öle, die sich wohl-tuend auf unsere Gesundheit auswirken. Waldluft einatmen stärkt die Bronchien und das Immunsystem und kann so Krankheiten vorbeugen. „WaldSchweiz“ schätzt den Erholungswert des Waldes schweizweit auf 8 Millionen Franken pro Tag oder rund einen Fran-ken pro Einwohnerin und Einwohner.  

Wald nachhaltig nutzen

Damit der Wald gesund, stabil und sicher begehbar bleibt und jederzeit seine Funktionen erfüllen kann, pflegen und bewirtschaften ihn Forstfachleute regelmässig. Dabei achten sie je nach Waldstandort auf die Erhaltung der Schutzfunktion, auf eine gute Stabilität und auf ausreichend Licht für eine möglichst natürliche Verjüngung. Mit dem Klimawandel nimmt die Bedeutung einer vorausschauenden Waldbewirtschaftung weiter zu. Wichtig bei der Holznutzung ist die Schonung des Waldbodens.

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